Alles rund um Transportmanagement

Swissgas betreibt drei Einspeisepunkte auf der Transitgasleitung in Wallbach, Oltingue und Griespass kommerziell. Über diese Grenzübergangspunkte ermöglicht Swissgas die Einfuhr von Erdgas aus Deutschland, Frankreich und Italien in die Schweiz.

Das schweizerische Erdgasnetz

Erdgas wird über zwölf Einspeisestellen aus den umliegenden Ländern in die Schweiz eingeführt. Die wichtigste Einspeisequelle ist die Transitgasleitung, über die rund 70 % der Erdgasimporte in die Schweiz eingeführt werden. Das Transitgas-Transportsystem wird technisch von der Transitgas AG betrieben und unterhalten, an welcher die Swissgas einen Aktienanteil von 51 % hält.

Die Hauptleitung des Transitgas-Transportsystems führt von der deutsch-schweizerischen Grenze bei Wallbach bis zur schweizerisch-italienischen Grenze beim Griespass. Eine Zweigleitung verläuft von der französisch-schweizerischen Grenze bei Oltingue zum Einspeisepunkt in die Hauptleitung bei Lostorf. Das Transitgas-Transportsystem verbindet auf diese Weise das Schweizer Erdgasnetz mit den Erdgasnetzen von Deutschland, Frankreich und Italien. Vom Transitgas-Transportsystem aus führen Transportleitungen in die vier regionalen Bilanzzonen: Ostschweiz, Mittelland, Zentralschweiz und Westschweiz.

Die Transitgasleitung ist bidirektional, das heißt, das Gas kann sowohl von Norden nach Süden als auch in Gegenrichtung transportiert werden.

Durch die Beteiligung an der Transitgas AG verfügt Swissgas über Transportkapazitäten auf der Transitgasleitung sowohl für die Ausspeisung in die regionalen Bilanzzonen der Schweiz (Westschweiz, Mittelland, Ostschweiz inklusive Bündner Rheintal und Zentralschweiz) als auch für den Transit von der deutschen Grenze bis zur italienischen Grenze sowie von der italienischen Grenze bis zur französischen und/oder der deutschen Grenze.

Vermarktung von Transportkapazitäten zur Gasversorgung der Schweiz

Swissgas vermarktet Transportkapazitäten, vom Einspeisepunkt im Transitgassystem (Wallbach, Oltingue, Griespass) bis zur innerschweizerischen Ausspeisung in die regionalen Bilanzzonen an Gaslieferanten, gleicht die Transport-Fahrpläne ihrer Netzkunden mit den vorgelagerten Netzbetreibern ab (Nominationsmanagement) und weist die importierten Gasmengen den Shippern zu. Hierzu arbeitet sie eng mit den anderen Hochdrucknetzbetreibern der Schweiz und den benachbarten Ländern Deutschland, Frankreich und Italien zusammen.

Ausserdem betreibt Swissgas den Virtual Intra-System Point (VISP), auf dem Gas von Transit-Shippern an Shipper für den schweizerischen Markt verkauft werden kann (Details unter «Nominationationsabwicklung».

Vermarktung Transitkapazitäten

Kapazität auf der Transitgasleitung für die Einfuhr von Erdgas in die Schweiz bietet ausschliesslich die Swissgas an. Gastransporte zwischen den Ländern Frankreich, Deutschland und Italien werden hauptsächlich von der FluxSwiss SA angeboten und abgewickelt. Aber auch die Swissgas vermarktet Kapazität, die nicht zur Versorgung der Schweiz in Anspruch genommen wird, als Transit-Kapazität.

Die Transportkapazitäten der Swissgas von Wallbach nach Griespass, von Griespass nach Oltingue und von Griespass nach Wallbach (Transit) werden auf der Platform Prisma (https://platform.prisma-capacity.eu/#/start) oder durch individuelle Absprache mit Transitshippern vergeben.

Voraussetzung für das "Approval" als Transportkunde ist der Abschluss eines Frame Transport Agreements mit Swissgas. Der Mustervertrag sowie weitere Informationen sind unter Downloads abrufbar.

 

 

Interessenvertretung der Schweizer Gasindustrie in europäischen Gremien

Swissgas ist Mitglied von EASEE-gas, der europäischen Vereinigung für die Harmonisierung und Vereinfachung des Energieaustausches.

Swissgas ist Mitglied der GIE (Gas Infrastructure Europe) und hat Beobachterstatus in der ENTSO-G (European Network of Transmission System Operators for Gas. In beiden Gremien vertritt Swissgas die Interessen der Schweizer Gasindustrie.

Nominationsabwicklung

Zur Abwicklung der Nominationsprozesse für Gastransporte über das Transitgas-System bietet Swissgas registrierten Shippern zwei Möglichkeiten:
- Elektronischer Nominationsaustausch im Edig@s XML-Standard über AS4
- Manuelle Nomination der Transporte über das Swissgas Web-Portal

Edig@s XML-Standard:Für den elektronischen Nominationsaustausch setzt Swissgas auf den etablierten Europäsichen Branchenstandard Edig@s in der Version 5.1 (XML). Weitergehende Informationen zum Standard finden Sie auf der Webseite der Edigas-Group www.edigas.org.

Die aktuell gültigen Nachrichtenspezifikationen der Swissgas sind im Dokument Gas Market Codes and Electronic Information Exchange Guidelines beschrieben. 

Beispielnachrichten finden Sie auf der Downloads-Seite unter Edigas Message Examples for Nomination Exchange.

Nominationsaustausch über AS4: Der Austausch der Edig@s XML-Nachrichten erfolgt über AS4 gemäss Definition des ENTSOG AS4 Usage Profils. Für das Aufsetzen und Testen des elektronischen Nachrichtenaustausches über AS4 kontaktieren Sie uns bitte per Email unter: edi-team@swissgas.ch.

Details und Vorgaben zu den Nominationsprozessen für Transit Shipper sind im Dokument Operational nomination procedures for Transit Shippers beschrieben.

Details und Vorgaben zu den Nominationsprozessen für Binnen Shipper sind im Dokument Operational nomination procedures for Suppliers beschrieben.

Koordinationsstelle Durchleitung (KSDL)

Die Koordinationsstelle Durchleitungen (KSDL) dient als Anlaufs- und Koordinationsstelle für alle Interessierten in Bezug auf Netzzugang mit Ausspeisung in der Schweiz. Sie ist bei Swissgas als eigenständige Organisationseinheit angesiedelt.

Die KSDL wurde im Rahmen der Verbändevereinbarung ins Leben gerufen und koordiniert die Gesuche um Netzzugang zum Schweizer Erdgasnetz zwischen Gesuchstellern, die die Kriterien der Verbändevereinbarung erfüllen, und den entsprechenden Netzbetreibern. Sie pflegt die Grundlagen zur effizienten Abwicklung von Transportgeschäften, einschließlich Netznutzungs- und Bilanzgruppenverträgen, Kapazitätsbuchungen, Entgelten, Abläufen, Merkblättern usw., und veröffentlicht entsprechende Informationen im Internet.

Für Netznutzer, die die Kriterien der Verbändevereinbarung nicht erfüllen, bietet die KSDL formal keine Koordinationsdienstleistungen an, da die entsprechenden Gesuche um Netzzugang, direkt bei den betroffenen Netzbetreibern zu stellen sind. Für Auskünfte zum Netzzugang in der Schweiz steht die KSDL jedoch allen Kunden zur Verfügung.

Baubewilligungen Dritter

Baugesuche werden neu direkt beim Eidgenössischen Rohrleitungsinspektorat (ERI) elektronisch eingereicht.

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